Hufgeschwür /-abszess

Beim Hufgeschwür (Hufabszeß) handelt es sich um eine eitrige Entzündung der Huflederhaut. Der Druck, der durch die Eiteransammlung zwischen Huflederhaut und Hufhorn entsteht, verursacht starke Schmerzen. Das Pferd vermeidet es dann, mit diesem Fuß aufzutreten.
Hochgradige Lahmheit, Pulsation der Digitalisarterien und wärmere Fessel- und Kronrandregion geben Hinweise auf ein Hufgeschwür.

Hufabzess Kronrand Hufabzess Sohle Hufabzess Bereich Trachte-Eckstreben-Dreieck

Ursachen

Hufgeschwüre können durch Quetschungen o. Verletzungen von außen entstehen. Seltener wird bedacht, dass durch permanenten Druck bei Beschlag oder bei eingezwängten bzw. deformierten Hufen ( Zwanghufe - egal ob Barhuf oder Beschlag), im Innern Gewebe nicht mehr ausreichend versorgt und abgestoßen wird.

Abgestorbenes Gewebe versucht der Körper zu entfernen. Diese Situation treffen wir sehr oft bei der Umstellung von Beschlag auf das Barfußlaufen. Die Entsorgung toten Gewebes nach Aussen ist bei der Umstellung ein notwendiger Vorgang der Selbstheilung.

Wenn Zwanghufe weiter werden, muß mit Sohlen- und Ballengeschwüren gerechnet werden. Ebenso verursachen zu lange Eckstreben, die über die Sohle wachsen Druckstellen, die sich später als Hufgeschwüre bemerkbar machen.

Kleinere Bezirke können von Innen her resorbiert werden, vorallem wenn ausreichende Blutzirkulation ( deshalb ist Bewegung wichtig ) vorhanden ist.
Grössere Bereiche müssen vom Eiter umschlossen und nach Außen transportiert werden. Dieser Vorgang ist ein natürliches Prinzip zum Schutz des Organismus.

Behandlungsmöglichkeit

Lassen Sie abklären, ob die Lahmheit wirklich durch ein Hufproblem verursacht wird.
Bis ein Abszess, d.h. die Eiterblase "reif" ist, kann ca. eine Woche vergehen. Je besser der Huf durchblutet wird, d.h. je mehr sich das Pferd bewegt, um so eher findet das Geschwür selbst seinen Ausgang.
Ausser Bewegung sind warme Hufbäder (mit einem Schuß Obstessig) hilfreich oder Umschläge z.B. aus warmem Leinsamenbrei etc. .

Besteht das Geschwür bereits über eine Woche, ist es sinnvoll, so genau wie möglich zu lokalisieren und vorsichtig zu öffnen. Nach Abfluss des Eiters genügt es, den Huf täglich in essigsaurem Wasser zu baden (Infektionsgefahr wird minimiert - hinzu kommt aber auch die optimale Haltung).