Strahlprobleme

Probleme mit dem Strahl werden üblicherweise als "Strahlfäule" angesehen und sollen sogar die Hufkrankheit Nr. 1 sein ( siehe Uwe Lukas: Gesunde Hufe - kein Zufall, FN-Verlag).
Strahlverkümmerung - eine ideale Bedingung für Strahlfäule Schaut man sich mal über einen längeren Zeitraum den Verlauf an, sieht man, das der Strahl immer mehr verkümmert und kleiner wird. Strahlhorn wird weniger aufgebaut und dabei rissig. Erst im Endstadium zerfällt das Strahlhorn, wird schmierig und riecht faulig.
Korrekterweise müsste man am Verlaufsende von "Strahlfäule" sprechen, - vorher eher von Strahlverkümmerung .
Leider wird dieser Verlauf so oft nicht bemerkt. Allerdings spätestens bei der Diagnose sollte sichtbar werden, das neben dem Strahl, auch die gesamte hintere Hufhälfte "verkümmert", eingezwängt, schwächlich ist.

Dagegen ist bei einem gesunden Huf die hintere Hufhälfte kräftig geformt, mit einem weiten Trachten-/Ballenbereich und einem robustem Strahl. Kein Wunder - er hat Bodenkontakt und wird bei jedem Auftritt permanent be- und entlastet.
Bei einem Pferd mit gesunden Barhufen in einer pferdegerechten Haltung sind sowohl Strahlverkümmerung als auch "Fäulnis" absolut unbekannt.

Ursachen

Als Hauptursache für Strahlfäule wird mangelhafte Pflege angesehen mit dem Ergebnis einer Infektion durch Fäulinisbakterien ( Uwe Lukas, S. 97 ).

Eine weitere ( oder gar die wichtigere) Hauptursache wird leider weniger gesehen. Denn oft liegt gleichzeitig eine Zwanghufsituation im hinteren Hufbereich vor. Zwanghufe werden allerdings vielfältig verursacht, u.a. durch falsche Haltung, durch Beschlag oder falsche Hufform wie viel zu hohe Trachten.
Eine solche Situation führt dazu, dass die Blutzirkulation im Ballen-Eckstrebenbereich gestört wird. Durch den nicht mehr effektiven Blutdurchfluß leidet das Strahlhornwachstum und die Hornqualität.
Eine nicht pferdegerechte Haltung wie Boxenhaltung mit hoher Ammoinak- konzentration tut ein Übriges. So wird das Strahlhorn leicht rissig ( bis in die sensible Lederhaut ), weniger elastisch ( durch austrocknende und desinfizierende Mittel ) - Wundsekret kann austreten.
Durch den Ausfall von Schweissdrüsen ( die ein saures Milieu bilden würden ) im verkümmerten Strahl, wird der alkalische Nährboden noch verstärkt.
Somit über die Zeit hinweg ein ideales Milieu für Fäulnisbakterien deren Ergebnis im Endstadium als Strahlfäule unübersehbar ist.

Behandlung

Eine erfolgversprechende Behandlung muss die eigentlichen Ursachen beseitigen:


Keinesfalls ausreichend ist die Beschränkung der Behandlung des Strahles mit diversen Medikamenten bzw. Strahltinkturen/-pasten ( nur Symptombehandlung Fäulnis ).
Tipps zur Hufpflege wie mehrmals täglich Abmisten der Box (?), täglich den Huf säubern (vor und nach jeder Bewegung ), regelmäßige Pflege mit Wurzelbürste und warmen Wasser sind gut gemeint.
Die wichtigen Hauptursachen werden aber damit nicht konsequent angegangen.